AWO-Kindererholung mit Fritz Körber –

eine Erfolgsgeschichte

 

45 Jahre lang, seit dem Olympiajahr 1972, hat Fritz Körber die Kindererholung der AWO-Behringers-dorf-Schwaig in Südtirol und Lünebur-ger Heide organisiert und davon 42 Jahre geleitet. Mit 75 Jahren beschloss der Schwaiger Altbürger-meister und ehemalige Bezirkstags-Vizepräsident, der für sein soziales Engagement bekannt ist, die Maßnahme in die jüngeren Hände seines Sohnes Alexander zu übergeben. Doch nun kam das Ende für die so erfolgreiche Maßnahme.

 

Zwei Generationen lang durften die Helferteams und die Hausleute am Hofer-Hof, Bacher- oder Thurner-Hof in all den Jahren zusammen Ferien für rund 2700 Kinder gestalten. Leider bekommt der Hofer-Hof im Frühjahr 2017 ein neues Konzept und Freizeiten mit 50 Kindern und ihren Betreuern sind dann dort nicht mehr möglich. Wehmut und viele Erinnerungen bleiben zurück.

 

Die Geschichte der AWO-Kindererholungen ist ein Teil Fritz Körbers Lebensgeschichte. 1939 geboren, hat er die Nachkriegszeit als Jahre der Armut, Not und des Überlebenskampfes erlebt. Als Bub konnte er nicht verstehen, warum er nicht mit auf eine Kinderfreizeit durfte. „Unsere Familie konnte es sich einfach nicht leisten“, sagt er heute rückblickend. Seine Eltern sparten eisern, so dass der kleine Fritz mit 11 Jahren doch noch eine solche Freizeit mitmachen konnte. Seine Freude war riesig. Ich zehre immer noch davon.

 

1972, als in München die Olympischen Spiele gefeiert wurden, erbrachte Fritz Körber eine ganz persönliche Bestleistung. Er machte den Vorsatz wahr, Kindern aus seiner Heimat drei unbeschwerte, aber einprägsame Ferienwochen in Südtirol zu ermöglichen. Die Freude der Kinder, ihre charakter-liche Reifung in dieser Zeit, ermunterte den damals 32 Jährigen, weiterzumachen.

 

Wenn er heute an all die Kinderfreizeiten zurückdenkt, glänzen seine Augen wie die eines – im Grunde strebsamen – Lausbuben. „Sie haben mich viel Zeit und Geld gekostet. Ich bin aber auch von den Kindern reich beschenkt worden – mit Erlebnissen, die unbezahlbar sind“, sagt er. Die Begeisterung der Buben und Mädchen übertrug sich auf ihn, gab ihm Kraft. Zu erleben, wie ein vermeintlicher Rabauke innerhalb weniger Tage zu einem sozialen, feinfühligern Menschen wird, mit dem man – bildlichen gesprochen – Pferde stehlen kann ….. Da fehlen sogar einem welterfahrenen  Politiker wie Fritz Körber die Worte.

 

Die Betreuer gingen bei den alljährlichen Freizeiten auf die Entwicklungen ein, blieben aber einem Grundsatz treu: Jedes Kind soll hier Kind sein dürfen. „Wir brauchten keinen Fernseher. Die Kinder hatten so viel Abwechslung, dass ihnen nie langweilig wurde. Im Bach baden, einen Bach aufstauen, das mag auf Erwachsene banal wirken. Für Kinder, die so etwas noch nie gemacht haben, ist es ein Abenteuer. Die Kindererholung sollte keine Freizeit im Sinne von Abschalten sein, sondern eine Mischung aus Anstrengung und Entspannung. Das grenzte sie von kommerziellen Urlaubsangeboten ab. Wir haben immer versucht, Werte zu vermitteln. Solidarität, Kameradschaft, Ordnungssinn, verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Manche haben erstmals erfahren, was überhaupt ein geregelter Tagesablauf ist.“

 

Wenn Fritz Körber von „Wir“ spricht, meint er das Team, das sich um die Kinder kümmerte. Dazu gehörten besonders sein Frau Inge, die seit 1973 immer vor Ort war und sein Sohn Alexander. Der seit vielen Jahren die AWO-Kinderfreizeiten mitgestaltet hat. „1973 war er schon als Vierjähriger zum ersten Mal dabei“, erzählt sein Vater. Daran kann sich Alexander Körber nicht mehr so recht erinnern – wohl aber an die Zeit ab 1988, als er erstmals Verantwortung als Kurleiter in Deggingen an der Fils für den AWO-Stadtverband Nürnberg übernahm.

Auf ein Neues - Kinderfreizeit im neuen Gewand

Liebe Eltern, liebe Kinder,

 

schön waren die Jahre in Vals in Südtirol und die Freizeiten mit Euch und den Betreuern  der AWO. Zwei Generationen lang konnten unsere Helferteams am Hof-Hof Kinderfreizeiten gestalten. Leider bekommt das Haus im Frühjahr 2018 ein neues Konzept und Freizeiten, sind dort nicht mehr möglich. Was aber nicht heißt, dass wir keine Freizeiten mehr "machen" wollen. Ganz im Gegenteil! Schon seit einiger Zeit begleiten einige unserer Betreuer auch Freizeiten der NaturFreunde-Jugend Bayern.

 

Die NaturFreunde sind der AWO als Verband sehr verbunden - kommen doch beide Verbände ursprünglich aus der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts! Da liegt es nahe Synergien zu nutzen. Wir möchten Euch Kinder und Ihnen liebe Eltern vorschlagen, weiterhin auf ein erfolg-reiches Team mit vielen innovativen Ideen zu setzen. Wenn Sie auch weiterhin Ihre Kinder vertrauensvoll in gut ausgebildete und aufopferungsvolle Hände geben möchten, dann fragen Sie bei uns nach oder informieren Sie sich über die beiden unten angeführten Flyer. Zum Einstieg möchten wir Ihnen zwei Aktivitäten der NaturFreunde-Jugend anbieten. Mit ihnen können ihre Kinder zwischen Erlebnisse im Bereich Naturschutz, Natursport, Basteln und Spielen in der Gemeinschaft bei tollen Aktivitäten wählen.  

Pfingstcamp in Ettingen-Bruchhausen (Baden-Württemberg)

18. bis 22. Mai 2018 und

Campten in Kempten im Allgäu 11. bis 18. August 2018

 

Wir können mit dieser Initiative weiterhin hochwertige Kinderfreizeiten anbieten und hoffen, dass wir somit einen Beitrag zur Entwicklung einer offenen, toleranten und solidarischen Jugendbewegung leisten.

Kindererholung zum Nacherleben -

Erinnerungen aufgefrischt

Südtirol als Ferienland für "Reiselustige" wie für "Entdecker"  - das heißt für die meisten Dolomiten, Grödner-Tal, Langkofel, Meran und Bozen. Vielleicht auch St. Ulrich oder Seiser Alm, und dann ist meist Schluss. Kenner des Rotweins mögen noch Namen wie Kalterer See, Tramin und Eppan nennen, doch das Valser Tal mit der Fane-Alm und seinen Naturschönheiten  ist den allermeisten so gut wie unbekannt.

 

Dies gilt aber nicht für die Reisegruppe der AWO-Behringersdorf-Schwaig und ihrem Vorsitzenden Fritz Körber und den ehrenamtlich tätigen 26 Betreuern der Kindererholung. Unter dem Motto "Kindererholung zum Nacherleben" hatte die AWO die Betreuer aus früheren Kindererholungs-maßnahmen der letzten 45 Jahren zu dieser Fahrt und einem ereignisreichen Wochenende nach Vals eingeladen.

 

Putzmunter, in vertrauter Umgebung und vielen Freunden aus Südtirol, entwickelte sich eine Mordsgaudi am Hofer-Hof, wurden die früher oft stürmischen Tage, die Erinnerungen und Erlebnisse mit Erzählungen, Fotos und Zeitungsberichten zurückgeholt. Viele Lieder aus der damaligen Zeit - vorgetragen von Ute Mischke - feierten fröhliche Urständ. Selbst die Fane-Alm, und der Meraner Höhenweg mit den Muthöfen oberhalb von Dorf Tirol hatten für die Wanderfreunde nichts von ihrer magischen Anziehungskraft verloren. Wer sich den Aufstieg ersparen wollte, benutzte die Seilbahn um das auf 1400 Metern liegende Berggasthaus "Hochmuth" zu erreichen. Mit Wetterglück reichte die Sicht bis in die Dolomiten. Einige "Frühaufsteher" schenkten sich ein besonderes Ereignis. Bei der morgendlichen Tour zwischen Morgendämmerung und Sonnenauf-gang hoch oben am Valler-Joch erlebte man das einzigartige Naturschauspiel und schnell griff man zu Smartphone und Fotoapparat um die einmalige Stimmung festzuhalten.

 

Die Betreuer von damals - zwischenzeitlich gemausert zu jungen Damen, Herren und selbst Eltern - entsannen sich dieser gemeinsamen Ferientage früherer Jahre bei Ausgelassenheit und Musik bis in die späten Nachstunden als einer wunderschönen Zeit der Freude und der Freundschaft, der eindrucksvollen Reisen, aber auch der Streiche und Jugenderlebnisse.

 

Zum Betreuertreffen in Vals in Südtirol

vom 28.10.2017 bis einschl. 31.10.2017

Es fühlte sich einfach seltsam an - aber der Abschied von Vals sitzt uns noch schwer in den Knochen. Nach 45 Jahren Kinderfreizeiten in Rodeneck, in Uelzen in der Lüneburger Heide und alleine 39 Jahren in Vals in Südtirol kam im vergangenen Jahr das Ende für die erfolgreiche Maßnahme der Arbeiterwohlfahrt Behringersdorf-Schwaig.

 

Zwei Generationen durften die Helferteams und die Hausleute am Hofer-Hof, Bacher- oder Thurner-Hof in all den Jahren zusammen Ferien für rund 2700 Kinder gestalten. Leider bekommt der Hofer-Hof der Familie Leitner zum Jahresende ein neues Konzept und Freizeiten mit 50 Kindern und ihren Betreuern sind dann dort nicht mehr möglich. Wehmut und viele Erinnerungen bleiben zurück.

 

Nachdem immer wieder von Betreuerseite der Wunsch geäußert wurde, ein Betreuertreffen zu organisieren, wollen wir nun in geselliger Runde vom Samstag, den 28.10.2017 bis einschließlich Dienstag, 31.10.2017 an alter Wirkungsstätte am Hofer-Hof in Vals die Kindererholung noch einmal nacherleben.

 

Für die 4-Tage-Reise mit vielen schönen Erinnerungen entstehen Kosten für Unterbringung, Halbpension und Busfahrt in Höhe von 150,00 Euro pro Teilnehmer. Die genauen Abfahrts-zeitengeben wir noch rechtzeitig bekannt. Anmeldung unter Ruf-Nr. 0911/5074499.    

 

Kindererholung in Vals in Südtirol 2016

Mit Aktionsfeuerwerk zur letzten Freizeit in Vals

AWO-Sommer-Kinderfreizeit zieht Resümee

 

Vor wenigen Tagen kamen sie mit einem großen Bus samt Anhänger voll Material wieder zurück aus der Südtiroler Bergwelt. Nach 40 Jahren Kinderfreizeiten in Vals in Südtirol kam nun das vorläufige Ende für die erfolgreiche Maßnahme der AWO Behringersdorf-Schwaig. Zwei Generationen lang durften die Helferteams und die Hausleute um die Familie Leitner vom Hoferhof zusammen Ferien für rund 1.200 Kinder gestalten. Leider bekommt der Hof im Frühjahr 2017 ein neues Konzept und Freizeiten, wie in diesem Jahr, mit 50 Kindern und 8 Betreuern sind dann dort nicht mehr möglich. Kurleiter Alex Körber, dessen Vater Fritz Körber dort schon Kinder betreute, verlies nicht ohne Wehmut und viele Erinnerungen eine „zweite Heimat" für viele Kinder aus dem Nürnberger Land.

 

Vor dem Abschied absolvierte das Team aber noch eine abwechslungsreich gestaltete 2-Wochen-Freizeit. „Gönn Dir….!" skandierten die Kindern oft den Schlachtruf, der sie aber auch in Zugzwang für die vielen Aktivitäten versetzte.

Wer als Kind die tägliche Weckzeremonie überstanden hatte, dem war meistens auch schon ein Lachen geschenkt. Denn ob Bulldozer, Kuhglocken oder Schlauchophon: Jeden Tag eine andere Weckmethode brachte einen Jungen zu der Frage: „Habt Ihr `nen Knall?" Den brauchten die Kinderbetreuer im positiven Sinne schon, denn Langeweile und Leben wie zuhause sollte es ja nun nicht sein!!!

 

Ausgesprochenes Glück hatte die Truppe heuer mit dem Wetter: Nur zwei Leicht-Regen-Tage waren beste Voraussetzungen für zwei aktive Wochen im 1400 Meter hoch gelegenen Jochtal. Ein erster „Badeversuch" im Valler Bach stellte schnell klar, ob man zu den Wasserratten oder zu den eher Scheuen gehörte. Damm bauen, Wasserschlacht und Bachtaufen waren schon eher der Hit. Kein Wunder, denn schlappe 11 Grad begrenzten den Spaß zeitlich sehr. Im Gegensatz dazu zählte der Ausflug nach Bozen in das Südtiroler Archäologiemuseum zu den eher erwärmenden Angelegenheiten. Bei einer Führung auf Ötzis Spuren waren die Kinder mit vollem Eifer dabei. Wie in jedem Jahr bedeutete der Besuch am Kalterer See den unbestrittenen Höhepunkt der Freizeit. Der Kampf um die Vorherrschaft auf der Badeinsel zwischen Kindern und Betreuern wurde für alle zum unvergesslichen Spaß und fand nur bei Eis und Tretbootfahren noch ein Ende. Inzwischen hatten sich sportliche Aktivitäten, wie „Spiel ohne Grenzen", eine Highline von rund 20 Metern Länge über ein Bachbett, Klettern an der 25-Meter-Wand in Franzensfeste und Ballspiele aller Art wieder fest etabliert. Ein besonderes Schmankerl war auch heuer wieder das unverzichtbare Völkerballspiel bei strömenden Regen (natürlich incl. nachträglicher heißer Dusche). Eines kristallisiert sich seit Jahren deutlich heraus: Kinder im Alter zwischen 8 und 14 Jahren wollen wieder in Gemeinschaft spielen! Ob Menschenmemory, Putzlappenball oder Zeitungsklatschen – Begeisterung war garantiert und voller Einsatz gefragt.

 

Unzählige Paracord-Bänder, Mandalas und Acrylfarbbilder wurden produziert, der Meister im Tischtennis gekürt, eine Mini-WM veranstaltet und die Kunst des Impro-Theaters und der Fotosafari entdeckt. Neben dem Spaß mussten die Kinder aber auch selbständig ihre Zimmer in Ordnung halten, Betten machen und den Tischdienst verrichten. Zwischen dem unwiderstehlichen Wecken und der Gutenachtgeschichte waren jeden Tag noch viele kleinere und größere Aufgaben zu bewältigen. Dabei durfte das Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung nicht außer Acht gelassen werden. So fordert es unter anderem auch so manche Krankenkasse, welche die Maßnahme bezuschusste.

 

Auch in diesem Jahr wäre eine Kinderfreizeit dieser Kategorie finanziell nicht zu bewältigen gewesen, wenn sie nicht von Sponsoren, Krankenkassen und Förderern unterstützt worden wäre. Ob die kostenlose Ausleihe von Klettermaterial beim DAV, finanzielle Unterstützung durch z.B. Konrad Methfessel oder die Gemeinde Schwaig bis hin zu vielen privaten Geld- und Sachspenden. Auch die AWO in Person von Fritz und Inge Körber leisteten ihren Anteil: Sie erledigten die gesamten Verwaltungsarbeiten (z.B. die Anmeldung, Krankenkassenanträge oder die Abrechnung). Der Kreisverband der AWO stellte einen Begleitbus zur Verfügung. Viele Ortsvereine unterstützen ihre Teilnehmer mit einem Zuschuss. An dieser Stelle wollen wir uns hierfür ausdrücklich nochmals bedanken. Dabei dürfen wir unsere Betreuer nicht vergessen, die 14 Tage lang jede Minute unentgeltlich ihre Freizeit (meist Urlaub, Ferien oder Semesterferien) opferten und mit vollem Engagement bei der Sache waren.

 

Wer sich von all dem Berichteten nun ein reelles Bild machen will, der sollte im Spätherbst zur Diashow kommen. Dort können die 14 Tage nochmals in Wort und Bild nacherlebt werden. Was die Zukunft der Kinderfreizeit der AWO angeht, steht sprichwörtlich noch alles in den Sternen. Viele Ideen und Spielräume wurden skizziert – entschieden ist noch nichts!

 

18. Juli 2011 - Aus dem Ortverein

Arbeiterwohlfahrt Behringersdorf-Schwaig zog positive Bilanz

 

„Eine soziale Gemeinschaft wie die Arbeiterwohlfahrt ist in ihrer Ausstrahlung von der menschlichen Haltung und Gesinnung der in ihr tätigen Menschen abhängig“ – dies machte der Vorsitzende des Ortsvereins Fritz Körber anlässlich der Jahreshauptversammlung deutlich. In einem ausführlichen Bericht hob er die Leistungen des Ortsvereins in den letzten Jahren hervor. Schwerpunkte waren dabei neben der „Hilfe für Charkiw“ die alljährliche Kindererholung in Vals, die Seniorenarbeit sowie die alljährliche Weihnachtsaktion für Kranke, Behinderte, Bedürftige und kinderreiche Familien.