Jede Hilfe schafft Hoffnung

erschienen in der Heimatzeitung "Der Bote" von Lorenz Märtl

Bericht aus dem Nürnberger Stadtanzeiger der Nürnberger Nachrichten

"Da mou mer halt einfach helfen"

Im Namen der AWO kümmert sich Fritz Körber unermüdlich um Bedürftige in Charkiw

Die soziale Not in Nürnbergs Partnerstadt Charkiw versuchen gleich drei Vereinigungen zu lindern. Zwar gleicht ihre Hilfe, so konkret und wirksam sie im Einzelfall ist, in der Summe eher dem Tropfen auf den heißen Stein. Aber davon lassen sie sich nicht entmutigen: Da ist zum einen der Partnerschaftsverein Nürnberg-Charkiw, der sich parallel zu den sozialen Projekten schwerpunktmäßig für die geschätzte Kulturarbeit im Nürnberger Haus engagiert.

 

Zweitens der ökumenische Partnerschaftsver-ein: Entstanden aus den Kirchengemeinden im Nürnberger Westen, finanziert er vor allem eine Sozialstation. Und auf karitative Aufgaben konzentriert sich auch Nummer drei: die AWO-Behringersdorf-Schwaig. Dabei ist es dem rührigen Vorsitzenden, dem früheren Bezirksrat und Schwaiger Bürgermeister Fritz Körber, in jüngerer Zeit gelungen, gleich mehrere potente Unterstützer zu gewinnen. "Und die bringen mehr mit als ein oberflächliches Engagement."

 

So übernimmt Timo Günther mit seiner Firma für Temperaturmesstechnik einen ansehnlichen Teil

der Kosten für Lebensmittelpakete, mit denen Bedürftige in der Armenküche eines Charkiwer Stadtteils versorgt werden. Der Unternehmer Dr. Hannes Zapf hat "seinen" Rotary-Club Nürnberg-Kaiserburg überzeugt, pro Jahr 10.000 bis 15.000 Euro in die Hilfsprojekte zu stecken. Und die Naturfreunde Lauf haben sich als großherzige Gastgeber bewährt, um Besucher aus Charkiw aufzunehmen. "Wenn wir dort sind, werden wir jedes Mal mit Gastfreundschaft überhäuft, da wollen wir auch etwas zurückgeben", sagt Kurt Bauer.

 

Körber setzt aber auch auf gezielte und direkte Unterstützung in bewegenden Einzelfällen. Ob es um Krebspatienten, Unfallopfer oder Menschen mit einer Behinderung geht - das Sozialsystem in der Ukraine leistet allenfalls eine Notversorgung. Alles Weitere müssen die Betroffenen  aus eigenen Mitteln aufbringen. Schon die Ausgaben für Medikamente  bringen viele an den Rand  des Ruins. "Da mou mer halt einfach helfen", sagt Körber dann oft in breitem Fränkisch. Und es geht schon an die Substanz, dass wir vieles nicht leisten können.

 

Dafür spornt ihn und die Mitstreiter die überwältigende Dankbarkeit an, die er und die AWO regelmäßig erfahren. Wie von einer jungen Blinden, die einen Zuschuss für eine Operation  erhalten hatte und die Körber daraufhin eine selbstgestrickte Engelsfigur überreichte. Bereits mehrfach konnte Körber aus dem Spendenaufkommen jeweils mehr als 100 bedürftige Charkiwer mit je

30 Euro beglücken. Das nimmt sich wie Almosen aus, ist aber eine große Hilfe, zumal die Beträge den Menschen zur freien Verfügung zukommen - und behördliche Fallstricke umgangen werden.

 

Große Transporte mit Lastwagen wie in früheren Jahren, etwa mit medizinischen Hilfsgütern, sind aktuell nicht geplant. Wohl aber die nächste Besuchertour im Mai mit Stationen in Kliniken , Armenküchen und weiteren von den Spendern in Nürnberg und im Nürnberger Land regelmäßig

geförderten Einrichtungen.

Bericht aus der Pegnitz-Zeitung vom 06.10.2017

"Beeindruckt von den deutschen Straßen"

Besucher aus der Ukraine waren zu Gast im Landkreis - Kontakt über Fritz Körber besteht seit 1993

Seit 25 Jahren hilft der ehemalige Schwaiger Bürgermeister Fritz Körber armen Menschen in der Ukraine. Nun kam es zu einem Gegenbesuch einer Gruppe aus dem Dorf Rakitnoje bei Charkiw. Die Delegation war beeindruckt von Firmen, Bildungseinrichtungen - und der Qualität deutscher Straßen.

 

Das kleine ukrainische Dorf  Rakitnoje hat es Fritz Körber angetan. Jedes Jahr besucht der ehemalige Schwaiger Bürgermeister die Ein-einhalb-Millionen Stadt Charkiw im Osten des Landes, und seit 1993 zählt ein Abstecher ins nahe gelegene Rakitnoje für ihn zum Pflicht-programm seiner Reisen. Wohlhabend sind die Menschen in dem Ort mit 1400 Einwohnern nicht, aber umso herzlicher, erklärt der 78-Jährige. In der vergangenen Woche war nun eine Delegation aus dem Ort zu Besuch im Nürnberger Land.

Darunter war auch Oleksi Slota, der Bürgermeister des Dorfes. Er schwärmte im Gespräch mit der Pegnitz-Zeitung nicht nur von den tollen Landschaften im Nürnberger Land - unter anderem stand eine Fahrt durch die Fränkische Schweiz auf dem Programm. Auch die deutschen Straßen, die beim Fahren keine Schmerzen bereiten, beeindruckten die Gäste.

 

Besuch bei Schwaiger Firmen

Auf dem Programm, das "Reiseleiter" Fritz Körber erstellt hatte standen auch Besichtigungen der beiden Firmen Zapf in Behringersdorf und Günther in Schwaig. "Die Leute verdienen gut, sind gut versorgt und leben im Wohlstand", stellte Bürgermeister Slota fest. Im Vergleich dazu habe sein Heimatort noch einen langen Weg vor sich.

 

Begeistert waren die Gäste auch vom Umgangston der deutschen Chefs mit deren Mitarbeitern, fügt Körber hinzu. Die Sitten sollen in der Ukraine rauer sein, und das Gehalt ist mit jenem hierzu-lande nicht vergleichbar. Auf dem Programm stand auch ein Besuch im Behringersdorfer Kindergarten, in der Schwaiger Grundschule und bei Bürgermeisterin Ruth Thurner. Übernachtet haben die Ukrainer im Naturfreundehaus bei Hormersdorf, kostenlos zur Verfügung gestellt von den

Laufer Naturfreunden. Deren Vorsitzender, der Heuchlinger Kurt Bauer, machte den Gästen das Frühstück und fungierte als Fahrer des Busses, den die Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Nürnberger Land zur Verfügung gestellt hatte.

 

Körber ist in Charkiw und längst auch in Rakitnoje äußerst bekannt und beliebt. Seit er Anfang der 1990er Jahre den ersten Hilfskonvoi der AWO nach Charkiw brachte, hat er die Ostukraine etliche Male besucht. Er brachte Jahr für Jahr Kleider, Nahrungsmittel und Geld mit. Über 2800 hierzu-lande aussortierte Krankenbetten hat Körber schon in die Ukraine gebracht. Und für jedes Bett gab es eine neue Matratze dazu, die von Spendengeldern finanziert wurde. Der Behringersdorfer half aber mehrfach auch, dringend nötige Operationen zu finanzieren. So sorgte Körber dafür, dass eine Lehrerin mit 4 Kindern aus Rakitnoje, die an Nierenkrebs litt, eine lebenswichtige Operation bezahlen konnte. "Ich werde Fritz mein ganzes Leben dankbar dafür sein", sagte Natalia Khykhlia, Schulleiterin aus Rakitnoje, die ebenfalls zu Gast im Nürnberger Land war.

 

Verständigt haben sich die Gäste mit Körber und Co. dank zweier Dolmetscher aus Charkiw. Denn so oft der Behringersdorfer bereits das osteuropäische Land besucht hat: Die Sprache beherrscht er nicht. Kein Problem, sagt Körber. "Meine Mutter hat mir früher gesagt: Mit dem Mund kann man lügen, mit den Augen aber nicht". Den Gästen aus der Ukraine soll der Abschied aus Deutschland am Nürnberger Flughafen schwer gefallen sein. Auf Fritz Körber, ihren Freund aus Behringersdorf, können sie sich aber schon wieder freuen. Im Frühjahr kommenden Jahres will er Charkiw und Rakitnoje wieder besuchen.

 

Redakteur: Andreas Kirchmayer

Pegnitz-Zeitung

Bericht aus der Pegnitz-Zeitung vom 08.08.2014

Schwieriges Überleben im Chaos

Als wenn die Lage im ukrainischen Charkiw nicht schon schwierig genug wäre, in der Stadt, in der der Behringersdorfer Fritz Körber seit vielen Jahre Hilfe leistet, kommt durch Flüchtlinge und Verletzte aus dem umkämpften Osten des Landes zu zusätzlichen Problemen. Dringend wird des-halb um weitere Krankenbetten nachgefragt, über 900 Lebensmittelpakete wurden in den letzten Monaten von der AWO an arme Menschen in Charkiw verteilt.

 

AWO Behringersdorf-Schwaig erhält genaue Aufstellung über die Verteilung der Hilfe. Blutige Gewalt und Zerstörung treiben die Menschen aus der umkämpften Ostukraine in die Flucht. Viele Flüchtlinge suchen Schutz im Landesinneren und landen in Charkiw. Das Ausmaß der Not in der ukrainischen Partnerstadt Nürnbergs ist deshalb erschreckend und stellt die Stadt vor ein nie da gewesenes Flüchtlingsproblem.

 

Die Lage scheint sich noch länger nicht wirklich zu stabilisieren. Das ist vor allem für die Ärmsten der Armen besonders schlimm. „Es herrscht vor allem bei diesem Personenkreis die Gewissheit, dass aus eigener Kraft kaum etwas besser werden kann“, sagt Fritz Körber, Vorsitzender der AWO-Behringersdorf-Schwaig. Eine vertrauenswürdige Anlaufstelle für die Hilfsmaßnahmen der AWO ist das Zentrum für soziale Dienstleistungen im Wohnbezirk Moskowskij der Eineinhalbmillionenstadt. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass von hieraus alle Spenden tatsächlich bei den Hilfebedürftigen ankommen.

 

Besonders die Flüchtlinge aus dem ostukrainischen Konfliktgebiet, alte Menschen, Kranke und Behinderte sind auf die Unterstützung der AWO angewiesen, weil die ohnehin kümmerlichen Rentenzahlungen nicht selten auf sich warten lassen. Über 900 Lebensmittelpakete wurden von der AWO in den letzten Monaten an kinderreiche oder von einem Schicksalsschlag getroffene Familien verteilt, die von der örtlichen Sozialverwaltung vorgeschlagen wurden. „Doch es geht nicht nur um die konkrete materielle Hilfe wie etwa die Lebensmittelpakete“, so Körber. „Mindestens genauso wichtig für die Menschen dort ist die Gewissheit, dass sie in ihrer wirtschaftlichen Not nicht allein gelassen werden. Dieses Wissen um Unterstützung tröstet auch noch, wenn die Lebensmittel längst verbraucht sind“.

 

Und Briefe nichts als Briefe

„In der Hoffnung auf Gottes Hilfe und Ihre Barmherzigkeit bitte ich Sie, meiner Familie zu helfen. Ich habe in diesem Land nichts mehr, was ich verlieren könnte, außer meinen Kindern. Ich flehe Sie an, mir nicht abzusagen. Es gibt niemanden, der uns helfen könnte.“ Fritz Körber legt den von Hand geschriebenen Brief einer Frau mit neun Kindern zur Seite. Er weiß um die Zustände, er kennt die Familie, er kennt die Wohnung. Er erinnert sich an den letzten Besuch und an die finanzielle Unter-stützung. Viele Bittbriefe und Schicksale haben ihren Platz in den zahlreichen Aktenordnern und

jeder Brief erzählt eine Geschichte von Missständen, Armut und Not.   

 

Krankenbetten werden dringend gebraucht

Aus einem Schreiben der vor zwei Monaten gegründeten gemeinnützigen Stiftung “Frieden und Ordnung“ in Charkiw an Fritz Körber geht hervor, dass die Lebenssituation in der Ukraine unverändert ernst ist und auf die Hilfsbereitschaft der AWO-Behringgersdorf-Schwaig noch längst nicht verzichtet werden kann. Vor allem werden Krankenbetten, Matratzen und Bettwäsche für Krankenhäuser dringend gebraucht, um Unfallopfer und vor allem Verwundete mit Schussver-letzungen aus dem Krisengebiet entsprechend versorgen zu können. Am Transport soll es nicht scheitern. Fritz Körber: „25 Krankenbetten des AWO Kreisverbandes Nürnberger Land,  Nachttische, Matratzen und Bettwäsche stehen am Bauhof der Gemeinde Schwaig zum verladen bereit. Nach den Zollformalitäten wird im August erneut ein Sattelzug in Richtung Charkiw starten.

 

Wer den Menschen in Charkiw helfen will, kann Spenden

auf das Konto der AWO-Behringersdorf-Schwaig

Stichwort: „Hilfe für Charkiw“

IBAN:DE 26 7605 0101 0240 2517 85

SWIFT-BIC: SSKNDE77XXX

 

Meldungen rund um Charkiw

18. Juli 2011 - Hilfe für Charkiw

„Wir dürfen Menschen in der Ukraine nicht alleine lassen“

AWO-Schwaig-Behringersdorf schickt unter der Leitung von Fritz Körber wieder Hilfstransport nach Charkiw :: Mehr lesen!