Unsere Arbeit im Blick auf die Notwendigkeiten unserer Zeit

Protokoll zur Jahreshauptversammlung der Arbeiter-wohl-fahrt Behringersdorf-Schwaig mit Neuwahlen und Ehrungen für langjährige Mitglieder vom 27.01.2017 im Gasthof „Weißes Ross"

 

Mit diesem Satz eröffnete Vorsitzender Fritz Körber die Jahreshauptversammlung der AWO-Behringersdorf-Schwaig. In seinem Tätigkeitsbericht referierte der Vorsitzende besonders über die Aktionen der Charkiw-hilfe sowie die Leistungen in der Kindererholung und die Aktivitäten der seit 2014 neu gegründeten Seniorengruppe.


Engagement für Menschen – Hilfe auf hohem Niveau für Charkiw

Fast auf den Tag genau ist Fritz Körber 40 Jahre Vorsitzender des Ortsvereins und seit nunmehr 25 Jahren organisiert die AWO-Behringersdorf-Schwaig die Hilfe für Charkiw, Nürnbergs Partnerstadt. Viele Schicksale haben Platz in den inzwischen 22 Aktenordner mit vielen hundert Briefen die Körber bewegen und handeln lassen. Jeder der Briefe darin erzählt eine Geschichte. Körber erzählt von Einzelschicksalen und zieht eine positive Bilanz: „Wir haben in all den Jahren mit unseren Hilfsmaßnahmen und Aktionen, Kauf von Medikamenten und Finanzierung von Operationen viel Not lindern können. Vor allem Kranke, Rentner, vom Krebs gezeichnete Tschernobylopfer und Brandverletzte waren auf die Unterstützung der AWO angewiesen“. Da sind 300 Familien, bei denen es „eben einfach nicht reicht“, die einen Umschlag mit einem Brief von uns mit 30,- €uro erhalten – so viel wie eine halbe Monatsrente in der Ukraine. Fast 2000 Lebensmittelpakete wurden im vergangenen Jahr in der Armenküche des Moskowsky-Rayons an Bedürftige verteilt und die an Werktagen ausgegebene Essen in der Armenküche „Skripka“ verschlingen zusammen jährlich einen Betrag von 13.000.- Euro.  In einer Zusammenfassung erinnerte Körber an die im Oktober und November nach Charkiw und Polen gestarteten 3 Sattelzüge mit 117 Krankenbetten und neuen Matratzen, Nachttischen und medizinische Hilfsmittel.  Von den Betten des AWO-Kreisverbandes aus dem Seniorenheim in Mimberg werden das Krankenhaus Nr. 25 und das Psychoneurologische Internat in Charkiw profitieren. Ergänzend zu diesem Themenbereich informierte der Vorsitzende, dass der AWO-Stadtverband Nürnberg über eine Sozialstation in Pristina im Kosovo verfügt. Über diese Einrichtung war es möglich, die Familie Kadriu finanziell für den Kauf von dringend benötigten Medikamenten zu unterstützen. Abschließend berichtete Körber mit großer Freude zu diesem Tagespunkt, dass die Firma Günther GmbH in Schwaig und der Rotary-Club Nürnberg Kaiserburg unter Präsident Dr. Hannes Zapf sich beide finanziell an der Unterstützung unserer Maßnahmen in Charkiw beteiligen. Dank aber auch den zahlreichen Spendern ohne deren finanzielle Unterstützung viele Leistungen für Menschen in Not undenkbar wären.

 

AWO-Ferienfreizeit setzte bewusst auf andere Akzente

Zum Thema Kindererholung nahm neben dem Vorsitzenden auch dessen Sohn Alexander Körber als Kurleiter der Maßnahme Stellung: 45 Jahre lang, seit dem Olympiajahr 1972 ist die Kindererholung des AWO-Ortsvereins eines unserer Markenzeichen. Unter dem Motto „Ferien für Alle“, so Körber, sollte niemand ausgegrenzt werden und schon gar nicht sollten Kinder aus finanziellen Gründen zu Hause bleiben müssen. In einer Zeit, in der Handys, Computer und andere diverse elektronische Geräte unseren Lebensalltag bestimmen, setzte das Team um Alexander Körber auf Alternativen zur technisierten Welt. Fantasie, Freundschaft, Spielen, Teilen, Streitkultur, Verantwortung, Selbstbeschäftigung, Sport und Kameradschaft prägten die Inhalte, die die Kinder 14 Tage lang bei der AWO vermittelt bekamen. Jede Menge Spaß hatten deshalb auch während der letzten Ferien die 50 Kinder aus dem gesamten Landkreis sowie die sieben Betreuer um Alexander Körber. Leider jedoch letztmalig in Vals in Südtirol. Nachdem die Familie Leitner den „Hofer-Hof“ nach über 40 Jahren modernisieren und umbauen wird, besteht keine Möglichkeit einer weiteren Ferienmaß-nahme in Vals. Trotz umfangreicher Bemühungen war es dem Vorsitzenden bislang nicht möglich, ein neues attraktives Haus in Südtirol zu finden. Deshalb werde man für das Jahr 2017 versuchen, sich am Ferienprogramm der Naturfreunde zu beteiligen.

 

„Alter ist, was wir draus machen“

Für Körber wird heute Alter anders erlebt als früher. Er erinnerte an die zahlreichen Treffen und Ausflüge der Seniorengruppe des Ortsvereins im vergangenen Jahr. Eine Antwort dazu geben die Freunde des AWO-Seniorenkreises selbst: Sie brauchen Museen, sie sind auf Kontakte und Geselligkeit aus, diskutieren angeregt und verreisen. In seiner Zusammenfassung berichtete Körber vom Besuch der Ausstellung „Die Terrakottaarmee & das Vermächtnis des Ewigen Kaisers und vom Besuch des Dehnberger Hoftheaters mit der Aufführung „Charleys Tante“. Körber berichtete weiter vom viertägigen Jahresausflug nach Südtirol, von der Landesgartenschau Bayreuth zum Thema „Musik für die Augen“, vom Tagesausflug auf die Zugspitze dem höchsten Berggipfel Deutschlands und der Ausstellung zum 700. Geburtstag von Kaiser Karl VI im Germanischen Nationalmuseum.

 

„Weihnachtsfreude lebt davon, dass wir sie mit anderen Menschen teilen“

Kritisch äußerte sich der Vorsitzende über die Mitarbeit in der Organisation. Er betonte, dass nach wie vor die Last der täglichen Arbeit auf den Schultern der älteren Mitglieder ruhe. Unser Ziel müsse sein, so Körber, junge Menschen für die vielseitigen Bereiche sozialer Arbeit zu gewinnen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die alljährliche Weihnachtsaktion des Ortsvereins. Über 4.700,- Euro konnte dank einer Spende der Ortsverein an  Behinderte, Kranke und Minderbemittelte weitergeben. Er forderte weiter, dass mit der gebotenen Leistungsbreite die Arbeiterwohlfahrt auch Anspruch darauf habe, dass ihre Arbeit wesentlich stärker anerkannt und gefördert werde.

 

Dank und Anerkennung

Besondere Anerkennung gelte hier den Mitgliedern der Vorstandschaft und Georg Heid als Körbers Stellvertreter für die gute Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang dankte der Vorsitzende vor allem den Mitgliedern und Helfern der Naturfreunde Lauf für ihren Einsatz bei den vielfältigen Hilfsmaßnahmen Richtung Osteuropa. Dank der Gemeinde Schwaig sowie den zahlreichen privaten Spendern für die Förderung unserer Arbeit. Aber auch Dank und Anerkennung Alexander Körber mit seinen Beteuern, die diesen schwierigen Dienst während der Kindererholung seit Jahren völlig unentgeltlich leisten.

 

Nach der Aussprache zu den Berichten und der Entlastung der Vorstandschaft durch die Revisorin Gisela Schmidtpeter gab Kassierin Inge Körber einen detaillierten Kassenbericht. Sie bezifferte den derzeitigen Mitgliederstand mit  70 - gegenüber den Vorjahren eine geringe Zunahme.

 

Die anschließende Neuwahl der Vorstandschaft erbrachte folgendes Ergebnis: 1. Vors. Fritz Körber, stv. Vorsitzender Georg Heid, Kassierin Inge Körber, Schriftführerin Sigrid Söldner, Beisitzer Horst Völkl, Brigitte Zepf, Ingeborg Strobel, Christa Heid, Marianne Thoma.

 

Unter Punkt  „Verschiedenes“  erinnerte der neu gewählte Vorsitzende an das nächste Treffen  der Seniorengruppe im Naturfreundehaus in Hormersdorf und an den 4-tägigen Jahresausflug nach Hamburg in der Zeit vom 25. bis 28. Mai 2017.  Um die Homepage des Ortsvereins lebendiger und funktioneller zu machen, werden die beiden Vorsitzenden in Zusammenarbeit mit dem AWO-Kreisverband versuchen, mit einem professionellen Design-Service eine neue Website für den AWO- Ortsverein zu erstellen.

 

Worte des Lobes und des Dankes überbrachten der Präsident Manfred Neugebauer und das Vorstandsmitglied Brigitte Gierse des AWO-Kreisverbandes Nürnberger Land für die geleistete Arbeit. Rückblickend gelte es für das große ehrenamtliche Engagement den Verantwortlichen und den Jubilaren Dank und Anerkennung zu sagen. Für langjährige Mitgliedschaft wurden mit Urkunde Geschenk und Ehrennadel geehrt: Pfarrer Friedrich Baader für 30-jährige Mitgliedschaft, Alice Hübschmann für 20 Jahre und Marie Podlesna sowie Christa Heid für 10-jährige Mitgliedschaft.